Fluch der Steppe

MONGOLEI Der politische Machtwechsel verspricht Marktregulierung ohne wirtschaftlichen Kurswechsel
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Die Mongolei, in den 70 Jahren der Abhängigkeit von Moskau oft als 16. Sowjetrepublik verspottet, wird heute eher mit den osteuropäischen Transformationsländern als mit den mittelasiatischen Nachfolgestaaten der UdSSR verglichen. Zwei demokratische Machtwechsel innerhalb von zehn Jahren, und die politische Situation blieb stabil. Seit den Wahlen Anfang Juli geben die Postkommunisten wieder den Ton in Ulan Bator an. Wirtschaftliche Alternativen verbinden sich damit jedoch kaum.

Als in der Mongolei die politische Wende kam, betrug der Viehbestand etwas mehr als 11 Millionen. Zehn Jahre nach Privatisierung der Genossenschaftsbetriebe weiden mehr als 32 Millionen Tiere in den Steppen des Landes. Doch was wie eine Segnung der Marktwirtschaft klingt, erweist sich immer deutlicher a