Fremdschämen für Obama

USA Der Präsident hat sich auf dem G8-Gipfel und beim Berlin-Besuch als politischer Manager präsentiert, dessen Geheimdienste alle und jeden bespitzeln dürfen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2013
Wird er uns zum privilegierten europäischen Partner machen?
Wird er uns zum privilegierten europäischen Partner machen?

Foto: Saul Loeb/ AFP/ Getty Images

Das war der „gute Obama“, der im Vorfeld des G8-Gipfels in Nordirland jungen Menschen versicherte, die USA würden ihnen auf dem Weg zum gelebten Frieden zur Seite stehen. Der Präsident ist schließlich Friedensnobelpreisträger. Doch dann – im idyllischen und vom gemeinen Volk abgeriegelten Enniskillen – sahen Gesprächspartner, Medien und Kritiker den anderen Obama: den Manager der mächtigsten Nation der Welt, deren Geheimdienste alle und jeden bespitzeln. Deren militärische Führung die Welt als potenzielles Schlachtfeld sieht und deren Juristen es für rechtmäßig halten, Verdächtigte bei angeblich besonders schweren Terrorismusfällen ohne Gerichtsverfahren wegzusperren. Das ist der Obama, der das progres