Gefährliche Partner

Nordallianz Ihre Machtkämpfe zerstörten einst Kabul und riefen die Taleban auf den Plan. Nun soll sie diese an der Seite des Westens bekämpfen, ohne dabei allzu mächtig zu werden
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In Kabul gibt es für die Air Force kaum noch lohnende Ziele. Die Stadt ist zerstört, lange schon. Kabul haben jene auf dem Gewissen, die heute als "Bodentruppe" der Anti-Terror-Allianz gehandelt werden. Zwei Jahre lang - von 1994 bis 1996 - stritten die siegreichen Mudschaheddin um die Macht in der afghanischen Hauptstadt. In Kabul selbst plünderten und metzelten die Tadschiken-Milizen von Ahmad Schah Massud, die schiitischen Kämpfer der Wahadat Islami und die Wahhabiten-Krieger des Abdolrhab-Rasul Sayyaf nieder. Von außen lag die Stadt unter dem Beschuss des Usbeken-Generals Dostum und des paschtunischen Warlords Gulbuddin Hekmatyar. Erst die Eroberung Kabuls durch die Taleban bereitet dem ein Ende - und läutete die nächste Etappe in der Leidensgeschicht