Geheimnisse einer Seele

Im Kino Elisabeth Márton erinnert mit ihrem Dokumentarfilm "Ich hieß Sabina Spielrein" an eine russische Jüdin, die trotz ihrer Verdienste für die Entwicklung der Psychoanalyse in Vergessenheit geraten ist
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Der Geschichte der Psychoanalyse war Sabina Spielrein lange Zeit kaum mehr als einige Fußnoten wert. Erst seit einigen Jahren erkennt und würdigt man die zentrale Bedeutung dieser Frau, die etwa die Kinderpsychologie entscheidend vorangetrieben hat. Begonnen jedoch hatte ihre Karriere als Patientin. Die russische Jüdin Spielrein wurde 1904, im Alter von 19 Jahren, in die Zürcher Psychiatrie Burghölzli eingeliefert. Dort war ihr Arzt Carl Gustav Jung; glühender Anhänger einer damals noch jungen, wenig anerkannten Methode: der Psychoanalyse von Sigmund Freud. Jung behandelte auch Spielrein nach diesem Konzept, worauf sie schnell gesundete. Ihr Fall steht geradezu beispielhaft für die Kraft des analytischen Verfahrens, die unbewussten Triebfedern des Me