Herr der Meere

Tronje Sommerfeld war einer der wenigen Hochseefischer der DDR. Heute würde er sein Metier nicht mehr ausüben wollen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2013
Herr der Meere

Foto: Daniel Seiffert für der Freitag

An einem Tag in den siebziger Jahren blühte in einem beschaulichen Magdeburger Vorort der Hanf. Den Samen hatte Tronje Sommerfeld von einer Schiffsreise aus Halifax mitgebracht. Das liegt in Kanada. Seiner Oma sagte er: ‚Das ist ‚ne Urwaldpflanze‘, sie hat den Hanf dann im Garten ausgesät. Die Mini-Plantage hätte dem Hochseefischer und seiner Familie Ärger machen können. In der DDR durfte es keine Drogen geben. Nach ein paar Monaten mähte Oma die Pflanzen nieder, „weil die keine Blüten kriegten und den Tomaten das Licht wegnahmen“. Sommerfeld lacht scheppernd. Er tut das oft, wenn er von früher erzählt, als er noch zur See fuhr.

Tronje Sommerfeld, 71, sitzt in einem blau-weißen Poloshirt auf dem Sofa an seinem W