Ich gehöre nicht wirklich dazu

IM TRANSITRAUM DER ZWEISPRACHIGKEIT Ein Porträt der sorbischen Dichterin Róza Domascyna
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Im Blick auf die faszinierend vieldeutigen Sonette Shakespeares hat kürzlich der Dichter Peter Waterhouse eine sehr eigenwillige Theorie der Übersetzung vorgelegt. Den poetischen Übersetzer, so resümierte Waterhouse, dürfen wir uns nicht als triumphierenden Seefahrer auf Eroberungsreise vorstellen, sondern eher als glücklichen Schiffbrüchigen. Entgegen einem weit verbreiteten Missverständnis sei der Übersetzer nicht zuständig für den Brückenschlag zwischen zwei getrennten Sprachwelten, oder gar für einen funktionalen Wörter-Transport von A nach B, sondern er bewege sich in einem Zwischenraum mit offenen, fließenden Grenzen, in den Bezirken des Instabilen und Unverfestigten. Waterhouse verweist auf Prospero, den Held