Ich habe immer das Gefühl, dass etwas zu Ende ist

LETTLAND Die lettische Dichterin Amanda Aizpurite über Lettland, die Jahre nach 1989, über Armut und den Verlust der Gefühle
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FREITAG: In Deutschland sind bislang zwei Gedichtbände von Ihnen erschienen. Ihr neuester, »Babylonischer Kiez«, ist gerade herausgekommen. Mitte des Jahres präsentierten Sie in Riga Ihren neuen Roman. Sind Sie eher auf die lyrische Form festgelegt, oder ist es für Sie ebenso selbstverständlich, Prosa zu schreiben?

AIZPURIETE.: Ich schreibe, ich schreibe nicht - das ist der einzige Unterschied. Ich selber weiß nichts von Ideen. Ich bin keine Autorin, die exakte Formen entwirft. Ich schreibe einfach. Dann am Ende gibt es einen Moment, wo ich natürlich entscheiden muss, was ist das, und was kann ich damit anfangen. Aber meistens geschieht das ganz spontan. Ich gebe zu, das ist absolut kindisch und naiv. Aber es ist immer noch so mit mir.

Immer noch ...?

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