In der Zwischenzeit

Zeitschriftenschau Kolumne
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Ein Intellektueller von Berthold Viertels Art wäre im aktuellen Kulturbetrieb kaum vorstellbar: Vom Theater kommend und dort auch vorwiegend tätig, ein profunder Regisseur in der Umbruchphase nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, der gleichzeitig als Dichter und vor allem als Publizist auftritt und sich kenntnisreich zu den literarischen und politischen Fragen der Zeit äußert. Dagegen herrscht heute ja zwischen Theater und Literatur die allergrößte Fremdheit. Schriftsteller zucken, auf das Theater angesprochen, bedauernd oder ironisch mit den Schultern, während sich die Regiearbeiten der Theaterleute wohl noch nie so literaturfern, beinahe -feindlich gebärdet haben wie in den letzten Jahren. Auch deshalb ist es verdienstvoll und zu begrüßen,