Jeder stirbt für sich allein

USA Der Soldat Bradley Manning wollte die Öffentlichkeit mit den an die Internetplattform Wikileaks weitergegebenen Dokumenten aufrütteln – nun wird er von ihr ignoriert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2013
Jeder stirbt für sich allein

Foto: Mark Wilson / Getty

Zum Mythos des US-Journalismus gehören Geschichten vom heroischen Whistleblower, dem Insider, der seine Karriere riskiert und Interna an die Medien weiterleitet, um Missstände aufzudecken. Der Whistleblower verstößt gegen Gesetze und Regeln, genießt aber häufig öffentliche Sympathie, Wohlwollen und Respekt in den Medien. Bei dem Wikileaker Bradley Manning ist das ganz anders. Die Wikileaks-Enthüllungen waren für den Staat kein peinlicher Ausrutscher auf der Spielwiese, wo Journalismus mit der Regierung plänkelt. Es gibt keine Gnade für den seit Mai 2010 in Untersuchungshaft sitzenden IT-Fachmann aus dem US-Heer. Der Staatsanwaltschaft geht es nicht nur um Mannings Verstoß gegen die Geheimhaltung.

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