König muss König sein

Theorie Wie Hollywood von Absolutisten in demokratischem Gewand und der Unvereinbarkeit von Beruf und Kindern erzählt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2013
Eine Frau, Sophie Fiennes, lässt diesen Mann gut aussehen: Slavoj Žižek in einer Arbeitspose
Eine Frau, Sophie Fiennes, lässt diesen Mann gut aussehen: Slavoj Žižek in einer Arbeitspose

Foto: Zeitgeist Films

In Hollywood brauchen Sie nicht lange nach Ideologie zu suchen, die kommt von allein. In The King’s Speech, dem großen Oscar-Gewinner von 2011, stottert der angehende König, weil er seine Funktion nicht annehmen kann, sich mit seinem Titel nicht identifiziert. Scheinbar demokratische Gefühle: Der König will nicht akzeptieren, dass göttlicher Wille ihn bestimmt. Der australische Sprachlehrer muss den Regenten also wieder so naiv und dumm machen, dass er seine Souveränität als natürlich anerkennt.

In der Schlüsselszene des Films sitzt der Lehrer auf dem Thron. Der König, wütend: Wie er das wagen könne! Worauf jener antwortet: „Warum sollten Sie das Recht haben, auf diesem Stuhl zu sitzen und ich nicht?“ Der Kön