Kraftlose Linke

ISRAEL Sechs Wochen hat Ehud Barak für einen Friedensvertrag mit den Palästinensern noch Zeit. Auf Hilfe durch die Friedensbewegung sollte er dabei nicht zählen
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Als der israelische Premierminister Ehud Barak auf dem Weg zu einer der schicksalhaftesten Verhandlungen in der modernen Geschichte des Nahen Ostens einsam die israelische Airforce One bestieg, um im amerikanischen Camp David mit dem Palästinenserführer Yassir Arafat so lange zu ringen, "bis weißer Rauch aufsteigt", war er ohne Rückendeckung im eigenen Land. Einer nach dem anderen verließen die Koalitionspartner die Regierungsbank, wie die Ratten das sinkende Schiff.

Noch am Vorabend seiner Abreise nach Camp David hatte Barak die etablierte Friedensgruppe Shalom Achshav (Frieden Jetzt) aufgefordert, einen Organisationsstab aller Friedensbewegungen zu bilden. Dieser sollte während der Verhandlungen für die Präsenz der linken Kräfte auf den Strasse