Lara Crofts Heilversprechen

DAS VIRTUELLE GESCHLECHT UND SEINE METAPHYSISCHEN TÜCKEN Lara Croft als virtuelle Propaganda-Ikone der Mediengesellschaft ist weiblich und behauptet gleichzeitig das Verschwinden der sexuellen Differenz
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Lara Croft, die Heldin des weltweit meistverkauften Computerspiels Tomb Raider, bietet eine positive weibliche Identifikationsfigur. Mädchen und Frauen können gar, so Randi Gunzenhäuser im Magazin LaraCroftism, »Lara als Ermächtigungsfantasie persönlicher nehmen als Männer«. Eine Redakteurin von Emma behauptet, dass das Geschenk einer weiblichen Heldin in unserer visuellen Wachstumswelt so groß sei, dass man Laras überdimensionierte weibliche Attribute »als Tribut an die Männerwelt eben in Kauf nehmen« müsse. Nur: Der Tribut ist sehr viel größer als beispielsweise der überdimensionierte Busen der Spielfigur. Denn mit dem Geschenk einer weiblichen Heldin a la Lara Croft geht der Rückgriff auf die alte