Mal schauen, was geht

Wendeverlierer Nur noch die NPD kümmert sich um die Bewohner der trostlosen Plattenbausiedlung in Hagenow. Und ein christlicher Streetworker
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Der Untergrund erinnert eher an einen Bolzplatz als an einen Rasen. Die steinerne Sitzgruppe ist von Moos überzogen, Abfall liegt überall auf dem Boden herum. Wenige Schritte weiter steht ein SB-Frischemarkt. „Isch tu gut“, steht mit roter Schrift auf einer Schaufensterscheibe. Fast könnte man meinen, dass die Zeit im Stadtteil Kiez im mecklenburgischen Hagenow seit Jahren stehen geblieben ist. Alles ist grau und unscheinbar.

Ein paar Meter entfernt stehen einige Kiez-Bewohner beisammen: Ein junges Ehepaar, zwei ältere Männer, der eine trägt Wollmütze und Tarnjacke, sein Kompagnon hat einen Händedruck wie ein Seefahrer. Ihre Blicke sind glasig, aus der Tasche schaut eine Bierflasche heraus. Es ist kurz nach elf – Zeit für den mo