Notstand in den Köpfen

USA Mit dem Antiterror-Kampf geben die Bürger immer wieder elementare Rechte preis. Und der Staat wird zum Monster, der seinen Sicherheitsapparat darbieten kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2013
Suchkommando mitten in Boston
Suchkommando mitten in Boston

Foto: Kevork Djansezian/Getty Images

Es ist eine unruhige Zeit in den USA für Recht, Verfassung und Demokratie, auch wenn die Regierung Obama die wildeste republikanische Forderung abgeschmettert hat, man solle den mutmaßlichen Bombenleger vom Boston-Marathon, einen US-Bürger, zum „feindlichen Kämpfer“ abstempeln und ohne Rechtsbeistand vor einem Militärtribunal aburteilen.

Die Tat ist durch nichts zu rechtfertigen, der gesellschaftliche Kontext und die selektive Wahrnehmung des Terrorismus geben allerdings Anlass zur Sorge. Mit Terrorismus meint man in den Vereinigten Staaten im wesentlichen islamistisch motivierte Gewalttaten, möglichst mit Verbindungen zum Ausland. „Terroristen“, das sind die anderen, denen man die Menschlichkeit abspricht, was radikale Gegenmaßnahm