Perfekt besetzt

2003 US-Außenminister Colin Powell hält vor dem UN-Sicherheitsrat eine bizarre Rede, um die Welt auf den Irak-Krieg einzustimmen. Später wird er diesen Auftritt bedauern
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Perfekt besetzt

Foto: Timothy A. Clary / AFP / Getty

Hat Colin Powell am 5. Februar 2003 vor dem Sicherheitsrat wissentlich gelogen oder wurde der Ex-General mit Falschinformationen gefüttert, die er dann ausspuckte? Der heute 75-Jährige sieht seine damals so effektive Präsentation, um einen Irak-Angriff zu rechtfertigen inzwischen als „Schandfleck“ auf seiner Karriere. Sechs Wochen danach fielen Bomben auf Bagdad; es krachten Marschflugkörper in vermeintliche Aufenthaltsorte des irakischen Staatschefs Saddam Hussein.

Zehntausende US- und britische Soldaten mit Rückendeckung einer angeblich 49 Nationen starken „Koalition der Willigen“ rollten in Panzern und Humvees Richtung Bagdad. Es war Ende März 2003, und in den USA fieberte man mit den Jungs in der Wüste. Umfragen zufolge war die