Protektorat der Patriarchen

UN-PERSONAL IM KOSOVO Warum Westler auf dem Balkan ein weiteres Mal scheitern werden
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Hydajet Hyseni kennen die Jugoslawen von einem berühmten Foto aus dem Jahre 1981. Da stand er - maskiert und mit einem Megaphon - vor einer großen Masse Studenten. Die nächsten zehn Jahre hat der damals 27jährige im Gefängnis verbracht, knapp drei davon in völliger Isolation. Nach seiner Entlassung versuchte der junge Politiker dann lange, einen Weg zwischen der Untätigkeit des Albaner-Präsidenten Ibrahim Rugova und dem Radikalismus der aufkommenden UÇK zu finden, das Verhängnis ahnend, das seinem Land bevorstand.

In diesen Tagen streift Hyseni - eine Plastikkarte mit Foto und Ablaufdatum um den Hals - mit Hornbrille und immer etwas verlegen lächelnd durch die Flure der UN-Verwaltung in Prishtina, auf der Suche nach einem Schreibtisch.