Rechte Idylle

Sachsen-Anhalt Das Dorf Schnellroda wird zur Kulisse für die krude Ideologie des rechten Vordenkers Götz Kubitschek. Was sagen die Einwohner?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2016

Das Flugblatt klingt mehr nach Vorladung als nach Einladung. Es wurde in die Briefkästen von Schnellroda und den umliegenden Dörfern geworfen und wirbt für einen Diskussionsabend mit Götz Kubitschek. Seine Kritiker sind mit Namen geladen. Bürger aus dem Zweihunderteinwohnerdorf, die sich erlaubt hatten, öffentlich Stellung zu beziehen zum politischen Wirken von Kubitschek, dem selbsternannten Vordenker der Neuen Rechten. Bürger, die die Sache nicht von „Nachbar zu Nachbar“ geklärt hatten, wie es im Flugblatt heißt.

Dabei findet Kubitschek für die ostdeutsche Provinz im südlichen Zipfel von Sachsen-Anhalt eigentlich immer viel Lob. Geschwärmt hat er von „herrlichen Kämpfen“ in der Dorfkneipe, von „