Schachmatt

Russland Wie der Putin-Staat das Privatfernsehen aus der Jelzin-Ära erfolgreich entsorgt hat
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Als am 22. Januar dem russischen Sender TV-6 der Strom abgeschaltet wurde, strahlte man auf der freigewordenen Frequenz Sportereignisse aus, unter anderem das Schachduell zweier Großmeister. Das hatte durchaus Symbolwert: Die Abwicklung des letzten TV-Senders aus dem Medienimperium Boris Beresowskis erschien so als Zug in einer langwierigen Schachpartie zwischen dem Staat der Putin- und der Medien-Oligarchie der Jelzin-Ära. Die Rolle der Journalisten in diesem Match ist beklagenswert - sie fungieren als Bauernopfer.
Öffentlich tritt der Staat in diesem Spiel mit seinem Medienminister und den staatlich kontrollierten Großkonzernen auf. Hinter den Kulissen allerdings agiert eine ganze Armee von Staatsdienern der präsidialen Administration, während die Gegenspiel