Schreie, die keiner versteht

Unsichtbar Wenn Migranten mit psychischen Problemen kämpfen, werden sie nicht ernst genommen. Vor allem Frauen leiden darunter
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2013
Gerade die jungen Mädchen der zweiten Generation leben häufig zwischen zwei Welten
Gerade die jungen Mädchen der zweiten Generation leben häufig zwischen zwei Welten

Foto: Wolfram Steinberg/ dpa

"Es war, als würde mir das Herz aus der Brust springen. Es raste und zugleich fühlte ich mich schwach", erzählt die Frau mit dem blauen Kopftuch, die ihren richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Man solle sie Fatima nennen. Als sie sich mit ihren Beschwerden vor sieben Jahren einer Ärztin vorstellte, diagnostizierte diese eine Depression.

Die junge Türkin ist zu dieser Zeit in einer sehr unglücklichen Ehe gefangen. Ihr Mann ist arbeitslos und verbringt die Nächte mit Freunden in türkischen Cafés. Nur in den Morgenstunden und am frühen Abend taucht er kurz zu Hause auf. Fatima fühlt sich alleingelassen. Sie muss sich um die beiden Kinder kümmern, kochen, putzen und mit dem Geld vom Jobcenter über die Runden kom