„Sie haben es nicht gelernt“

Im Gespräch Jungen in der Pubertät reden lieber über Hardcore-Pornos als über Gefühle, sagt der Sexualpädagoge Horst Stein
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Jugendliche beim Unterscheiden von Realität und Fantasie
Jugendliche beim Unterscheiden von Realität und Fantasie

Foto: Moscia/Archivolatina/laif

Der Freitag: Herr Stein, Sie führen Workshops zum Thema „Sex, Liebe, Partnerschaft“ an Schulen durch, meist mit Jungen zwischen 13 und 16. Um welche Themen geht es da?

Horst Stein: Ich bin immer wieder überrascht, wie geschlechts-spezifisch der Zugang ist. Meist spricht man mit den Jungen erst einmal zwei Stunden lang über Körper, Selbstbefriedigung, Pornografie, Homosexualität, Pubertät. Danach kann man dann gut über Liebe, Partnerschaft und Gefühle reden. Direkt mit diesen Themen einzusteigen, funktioniert aber nicht. Bei den Mädchen ist es genau umgekehrt. Die Kolleginnen, die mit Mädchen arbeiten, berichten, dass es in ihren Workshops ganz viel um Gefühle geht, und wenn sie ausführlich das Thema Beziehung beackert h