Sie zerstören alles

Fidesz Unsere Autorin war Kulturjournalistin in Budapest. Aber in diesem Ungarn kann man nicht mehr arbeiten, sagt sie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2013
Unter Premier Viktor Orbán wird alles gebremst, was innovativ, frei, alternativ und kritisch ist. Unser Bild zeigt die ungarische Staatsoper
Unter Premier Viktor Orbán wird alles gebremst, was innovativ, frei, alternativ und kritisch ist. Unser Bild zeigt die ungarische Staatsoper

Foto: Joerg Modrow / Laif

Wer die Heimat wechselt, wechselt seine Seele, sagt man in Ungarn. Das Sprichwort drückt aus, wie schwer Migration fällt, es versucht zu beschreiben, was es bedeutet, das eigene Land zu verlassen. Dennoch hat sich in den letzten zweieinhalb Jahren eine halbe Million Ungarn auf den Weg in alle Welt gemacht. Das sind doppelt so viele Menschen wie nach der Niederschlagung des Aufstands von 1956, und es sind viele Menschen für ein Land, das gerade zehn Millionen Einwohner zählt.

Der Ungar soll das Gewitter der Zeiten unter allen Umständen dulden, lautet ein anderes Sprichwort, das wiederum erklärt, wieso die Auswanderungsbewegung nicht noch größer ist. Ich habe entschieden, nicht länger duldsam zu sein. Gründe dafür gibt es genügend: G