Sprachlos in Berlin

Eventkritik Durch Kochen und gemeinsames Essen sollen sich beim "Global Dinner" Deutsche und Flüchtlinge näher kommen. Doch so einfach ist das nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2013
Man begegnet sich beim Paprikaschneiden: die Köche vom Camp und ihre Gäste
Man begegnet sich beim Paprikaschneiden: die Köche vom Camp und ihre Gäste

Foto: Karsten Thielker

Eine Gruppe von Menschen steht dicht gedrängt um einen Holztisch herum, alle schneiden konzentriert Zwiebeln und Paprika. Die Kochenden wirken sehr international, man hört Hindi, Spanisch, Französisch. Die Gruppe der Zuschauer vor dem Tisch ist auffällig homogen, fast alle müssten in ihren Zwanzigern sein. Und alle schweigen. Einige flanieren auch durch die große Halle in Berlin-Kreuzberg. Die Gerüche der Speisen, die im Rest der Halle angeboten werden, vermischen sich: Bratfett, Curry, Knoblauch.

Eine junge Frau mit einem Teller in der Hand verzieht ihr Gesicht, der Haufen aus Gemüsestücken auf ihrem Teller wird ihr zu groß. Als die ersten Zwiebelstückchen auf den Tisch purzeln, bricht sie das Schweigen. „Wohin soll ich die Zwieb