Städte und Jahre

1924 legt Konstantin Fedin den Roman „Städte und Jahre“ vor, der ihn international bekannt macht. Er hatte die Kriegsjahre als Zivilinternierter in Sachsen verbracht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2014

Im Frühjahr 1914 reist ein schlanker, junger Russe, blasses Gesicht, große Augen, von Moskau nach Nürnberg. Er will dort sein Deutsch verbessern. Es ist der 22-jährige, musisch ambitionierte Konstantin Fedin. Er studiert an der Moskauer Handelsschule, aber ein Kaufmann, das weiß Kostja längst, will er nicht werden. Was dann? Man wird sehen. Jetzt erst einmal, nach dem umtriebigen Moskau, das beschauliche Nürnberg. „In dem Dorf Stein, gleich neben dem Faber’schen Schloss“, erinnert er sich später, „verdiente ich mir meine ersten fünf Mark, als ich im Gasthof bei einem Tanzvergnügen die Geige strich.“ Also Musiker vielleicht? Oder lieber Schauspieler? Schriftsteller?

In Bayern wird der junge Mann vom Kriegsbeginn