Tödlicher Freihandel

Mexiko Als Richter am Basso-Tribunal war unser Autor auf der Suche nach den ökonomischen Ursachen des Massakers an 43 Studenten in Iguala
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2014
Mexikanische Landwirte sind heute immer noch oft wie Sancho Panza unterwegs
Mexikanische Landwirte sind heute immer noch oft wie Sancho Panza unterwegs

Foto: Yuri Cortez/AFP/Getty Images

Am Massaker von Ayotzinapa im Staat Guerrero erschüttert besonders die Kaltblütigkeit, mit der die 43 Studenten aus der Agrarhochschule Raúl Isidro Burgos Ende September ermordet wurden. Einmal mehr stellt sich die Frage nach den Motiven der Täter aus den Drogenkartellen und ihrer Auftraggeber aus dem politischen Establishment wie nach den strukturellen Ursachen. Dieser Fall steht für eine neue „Public-Private-Partnership“ und damit die Kollusion zwischen organisiertem Verbrechen und korrupter Staatsgewalt, die dazu führt, dass derartige Verbrechen bisher oft ungesühnt blieben.

Weil mit dem Staat als wirksamer Instanz der Rechtspflege nicht gerechnet werden kann, haben sich bereits 2011 etwa 50 Organisationen der mexikanischen Zivilgesellschaft