Traum und Scham

Stiller Glanz In Frankfurt/Oder erinnert eine Ausstellung an den Maler Albert Ebert
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Und dann gingen wir noch den Maler Ebert am Stadtrand besuchen", beginnt ein Gedicht Sarah Kirschs von 1970. Gemeint ist der Stadtrand von Halle, und es klingt, als gehörte der Besuch beim Maler Ebert zu einem Aufenthalt in Halle dazu.
Albert Ebert (1906 - 1976) wurde auch der "Henri Rousseau von der Saale" genannt. Der Vergleich trifft mit Sicherheit für den unverstellt naiven Blick zu, mit dem Ebert seine Umwelt sah und beschwörend wiederzugeben verstand. Die Alltagssituationen auf Eberts Bildern sind immer ein Stück ins Zeitlose entrückt. Mädchen, Katzen, Akrobaten, in sich Versunkene, Engel, Putten und Posaunen bevölkern die Bildflächen und fördern Traumhaftes zu Tage. Ein Blumenmarkt erscheint in nebliger Atmosphäre, hell und festlich