Verkrachte Imperien

1914 Die britische Regierung trifft Vorkehrungen, um den 100. Jahrestag des Ersten Weltkrieges als Heldenepos, aber nicht als zivilisatorische Katastrophe zu erinnern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2013
Harry Patch, Britanniens letzter Weltkriegsveteran, starb 2010
Harry Patch, Britanniens letzter Weltkriegsveteran, starb 2010

Foto: Matt Cardy / Getty

Während Großbritannien immer weiter der Austeritätspolitik verfällt, setzt Premierminister David Cameron verzweifelt auf die nationale Karte. Dabei ist ihm jeder Anlass recht. Das Thronjubiläum der Queen und die Olympischen Sommerspiele hat er bereits ausgeschlachtet. Nun, da wir uns dem Jahr 2014 nähern, wünscht sich Britanniens Premier ein „wahrhaft nationales Gedenken“ an den Ersten Weltkrieg. 50 Millionen Pfund wurden aufgestöbert, um Schützengrabenbesuche für Schulen und eine ambitionierte Neugestaltung des Imperial War Museum zu finanzieren. „Hurra-Patriotismus“ werde es nicht geben, hat die Regierung versprochen. Cameron will aber derjenigen gedenken, die „ihr Leben für unsere Freiheit gegeben haben