Verordneter Liberalismus

DDR UND RECHTSRADIKALISMUS Wer ein autoritäres Erbe antreten will, muss ihm auch gerecht werden
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Das Erbe der DDR ist ambivalent. Und dies in vielerlei Hinsicht. Es gab einen verordneten Antifaschismus, aber er war da und nicht nur verordnet. Es gab einen verordneten Internationalismus, den zumindest manche für bare Münze nahmen. Es gab eine Staatszentriertheit, aber der Staat sah sich in der Pflicht. Ansätze für eine Zivilgesellschaft wurden unterdrückt, aber in den Belegschaften der Betriebe gab es gemeinschaftliche Selbstorganisation. Diese Ambivalenz muss niemanden wundern - bisher ist noch kein Gesellschaftssystem bekannt, das nicht ambivalent gewesen wäre.

Ich gebe auch zu, ein verordneter Internationalismus ist mir lieber als die ständige Liebäugelei mit rechten Sprüchen. Man spricht vom "vollen Boot" und verstärkt die Ängst