Werch ein Illtum

DIE PRODUKTIVKRAFT DER POINTE Zum Tod von Ernst Jandl (1925-2000)
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Wann immer davon die Rede war, mit Gedichten könne man kein größeres Publikum erreichen, gehörte Ernst Jandl zu den paar Dichtern - neben Fried oder Rühmkorf, um nicht in den hier irrelevanten Trivialbereich abzurutschen, aus dem sich in manchen Städten die öffentlichen Verkehrsmittel bedienen -, die als Gegenbeweis herhalten durften. So erfreulich Jandls Erfolg weit über die Grenzen der Lyrik-Habiutés hinaus ist: er dürfte auf einem Missverständnis beruhen. Man hielt, was dieser Mann niederschrieb oder, besser noch, mündlich vortrug, für einen Spaß, für witzige Belanglosigkeit, die sich mühelos einordnen ließ in eine Kultur, die mit Namen wie Ingo Insterburg, Mike Krüger oder Helge Schneider markiert