Wie ein Blitzschlag

1972 Das Oberste US-Gericht verbietet die Todesstrafe – sie sei verfassungswidrig, willkürlich und grausam. Heute kann sie dennoch wieder in 33 Bundesstaaten verhängt werden
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Die USA in den fünfziger Jahren – ein Strafgefangener präpariert den elektrischen Stuhl
Die USA in den fünfziger Jahren – ein Strafgefangener präpariert den elektrischen Stuhl

Foto: AFP / Getty Images

Die Zahl der Todesurteile geht zurück in den USA – von 315 noch 1996 auf 78 im Jahr 2011. Doch die Todesstrafe gehört als ultimativer Machtbeweis der Jusitz weiter zum Alltag im Rechtsstaat USA. Das war nicht immer so: 1972 wurde die Höchststrafe per Verfassungsurteil abgeschafft. Der Fall, bekannt als Furman v. Georgia, hat seinerzeit Hunderte von Menschenleben gerettet, doch auch zu den heutigen modernen Todesstrafen-Gesetzen geführt, die gerechter seien als die damaligen, wie es heißt. „Gerechter“ ist nach Ansicht von Menschenrechtlern nicht gut genug. Und erst recht nicht aus Sicht derer, die fälschlich zum Tod verurteilt werden.

Vor 40 Jahren war Richard Nixon Präsident, Ronald Reagan Gouverneur von Kalifornien. Beide empörten s