Wo die wilden Kerle Musik machen

Eventkritik Früher war Hagen Stoll Hooligan, dann repräsentierte er als Ost-Rapper die Wut der Marginalisierten. Heute ist er Sänger der Band "Haudegen" und propagiert Sanftmut
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An der Wand entlang der Treppe hängen ein Kleid von Marilyn Monroe und eine Gitarre von Lenny Kravitz. Skurriler wird es im ersten Stock, dort ist ein olivgrüner, paillettenbesetzter Ganzkörperanzug des Kiss-Gitarristen Ace Frehley neben einem ähnlichen Modell des Queen-Sängers Freddie Mercury ausgestellt. Lauter Antipoden zu Hagen Stoll. Der Sänger der Deutschrock-Band Haudegen stellt an diesem Abend im Hard Rock Café Berlin seine Autobiografie vor. So fühlt sich Leben an.

Stoll ist ein breiter Typ, Glatze, Stiernacken, bis unters Kinn tätowiert. Keiner, mit dem man sich anlegen will. Zur dritten von vier Lesungen, die ihn auch nach München, Köln und Hamburg führen, sind etwa 70 Leute gekommen, darunter Familie und Freunde des Aut