Zwischen Vergolden und Einschwärzen

Mauerfall Immer wieder werden ganze Epochen im Rückblick vergoldet: Es war also nicht alles schlecht in der DDR – aber was war eigentlich gut?
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Immer wieder werden ganze Epochen im Rückblick vergoldet: die Kaiserzeiten mit dem „Kaiserwetter“, die „Goldenen Zwanziger“, die Friedensware, gar die Erfahrungen von Kameradschaft im Krieg, jenem sinnlosen Gemetzel, das zum sportliches Ereignis verklärt wird.

Auch die verblichene DDR erscheint nach nunmehr 60 Jahren manchem im Rückblick offenbar immer schöner: Das Grau-in-Grau des Gleichschrittstaates unter Führung jener geistlosen Korporation mit alleinigem Wahrheits- und Machtanspruch wird verdrängt, der rote Militarismus unter Führung grobschlächtiger Herren, die an der Spitze der so genannten Avantgarde der Arbeiterklasse im internationalen Klassenkampf standen – selbst wenn man ihnen zugesteht, dass sie keinen Krieg