DIV erhebt Stimme für Muslime in Rheinmain

DIV Rhein-Main e.V. Die Muslime sehen sich dem Vorwurf ausgesetzt, eine uneinheitliche Religion zu sein. Dieser Kritik ist der DIV durch den Aufbau eines islamischen Netzwerkes begegnet.

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Die Muslime in Deutschland sehen sich nicht selten mit dem öffentlichen Vorwurf konfrontiert, sich gegenüber der Mehrheitsgesellschaft abzuschotten und aufgrund ihrer internen Konfessionalisierung nicht als einheitliche Religionsgemeinschaft zu erkennen zu sein. Dieser Kritik ist der Deutsch Islamische Vereinsverband Rhein-Main e.V. (DIV) durch den Aufbau eines islamischen Netzwerkes im Rhein-Main-Gebiet sowie durch aktives gesellschaftliches Engagement und die Kooperation mit anderen Religionen oder Repräsentanten aus der Zivilgesellschaft begegnet.

Der DIV besteht seit 2001 und versteht sich als Dachverband für Moscheegemeinden und Islamische Vereine aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet. Ziel dieses Zusammenschlusses unter einem gemeinsamen Dach ist eine Vernetzung aller organisierten Muslime aus der Region, um als große muslimische Gemeinschaft in der Öffentlichkeit aufzutreten und mit wertebewussten Repräsentanten aus der nichtmuslimischen Mehrheitsgesellschaft gemeinsame Projekte realisieren zu können. Dem Verband gehören mittlerweile 25 Islamische Vereine an. Außerdem ist der DIV seit dem 24.04.2012 Mitglied im Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD).

Der Dialog und die Zusammenarbeit mit Vertretern anderer, im Rhein-Main-Gebiet beheimateter Religionen und Glaubensrichtungen war dem Verband bereits seit der Gründung ein Herzensanliegen. Dies soll laut Ankündigung des DIV-Vorstands künftig noch intensiviert werden, denn nur im Miteinander finde man Hochachtung füreinander und werde sich der zahlreichen ethischen Gemeinsamkeiten und gemeinsamen Interessen bewusst. Gleichzeitig könne man voneinander lernen und die eigenen Kompetenzen zum Nutzen der Gesamtgesellschaft einsetzen.

Der DIV wird von einem neunköpfigen Vorstand geführt, der nach den Wahlen vom 15.09.2013 aus einem neuen Team besteht. Neben dem Vorstand, der den Verband nach innen und außen repräsentiert, besitzt der DIV auch einen Fiqhrat, der die geistliche Wegweisung bietet. Ihm gehören die Imame der Mitgliedsgemeinden als ordentliche Mitglieder, aber auch Imame und Gelehrte anderer Gemeinden oder Moscheevereine als assoziierte Mitglieder an. Der Fiqhrat ist bevorzugter Ansprechpartner für Diskussionen auf theologischer Ebene.

Neben dem Austausch und der Begegnung mit Vertretern von anderen Religionen sowie der Kooperation mit Parteien und Universitäten organisiert der DIV auch Bildungsprojekte für die eigenen Mitglieder. Hierzu gehört beispielsweise das Fortbildungsprogramm für die Imame aus dem Rhein-Main-Gebiet, in dessen Rahmen am 8. Dezember in Frankfurt eine Bildungsveranstaltung über die historische und künftige Rolle von Moscheen in der mehrheitlich nichtmuslimischen deutschen Gesellschaft organisiert wurde. Die Bildungsveranstaltungen dieser Art finden Resonanz und dienen den Teilnehmern zur geistigen Anregung und Entwicklung von Konzepten für ihre Ortsgemeinden.

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Geschrieben von

Dr. phil. Mohammed Khallouk

Mohammed Khallouk ist Politologe und Islamwissenschaftler. Er publiziert zu zeitgeschichtlichen Themen, wie zum Verhältnis Westen und Islam.

Dr. phil. Mohammed Khallouk

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