Die ist die Höhe

Porträt Cécile Lecomte wird schon mal präventiv verhaftet, wenn ein Castor rollt. Polizisten finden die Protest-Kletterin "absolut nervig". Zu Besuch bei einer Profi-Aktivistin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2014
Rund um die Uhr aktiv gegen Atomkraft und andere Schweinereien: Cécile Lecomte
Rund um die Uhr aktiv gegen Atomkraft und andere Schweinereien: Cécile Lecomte

Foto: Gianni Occhipinti

Es ist der 16. Januar 2008, 19.30 Uhr, 30 Kilometer nordwestlich von Münster, 12 Meter über dem Boden. Cécile Lecomte hängt kopfüber an einem Seil, das sie zwischen zwei Bäumen gespannt hat. Unter ihr Schienen, auf denen jetzt eigentlich ein Zug mit Atommüll rollen sollte. Aber die Polizei stoppt ihn. Die Beamten sind machtlos, die Staatsmacht kommt an die Aktivistin nicht heran.

Sieben Stunden harrt Lecomte über dem Gleis aus. Dabei muss sie in Bewegung bleiben, um kein Hängetrauma zu erleiden. Wenn das Blut in herabhängende Körperteile sackt, kann das tödlich enden. Sieben Stunden Kälte, Anspannung, Konzentration. Die Höhe verzeiht keinen Fehler, keinen falschen Handgriff. Die Feuerwehr rückt an, das Technische Hil