Guten Abend, liebe Bürger

Staatsfernsehen Wenn Angela Merkel per Videochat mit Bürgern diskutiert, ist das eine Art Staatsrundfunk. Das Medienrecht ignoriert das. Es ist noch nicht im Internetzeitalter angekommen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2013
Merkel da, Mikro an – und schon kann das Staatsfernsehen beginnen. Oder?
Merkel da, Mikro an – und schon kann das Staatsfernsehen beginnen. Oder?

Foto: ipon/imago

Man kann es als üblichen Teil moderner Öffentlichkeitsarbeit abtun. Man kann darin aber auch einen Vorboten für eine längst vergangen geglaubte Gefahr sehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel will am heutigen Donnerstag erstmals in einem öffentlichen Videochat mit Bürgern diskutieren. Offiziell soll es bei der Debatte auf dem Netzwerk Google Plus um Integration gehen. Alarmiert sind aber vor allem Medienexperten, schon ist von Merkels „Piratensender“ die Rede. Denn eine Sendelizenz besitzt die Kanzlerin nicht, kann sie auch gar nicht. Staatsrundfunk ist in Deutschland verboten. Offiziell. Doch mit dem Internet könnte das Regierungsfernsehen durch die Hintertür kommen.

Als dem damaligen CDU-Bundeskanzler Konrad Adenauer die ARD zu links war, pl