angehaucht

|Rückzug| Ein nostalgischer Ausbruch.

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ich spule zurück, das band ist geklebt, der letzte fitz ist erst tage her, die taschenlampe trägt heut grün, am fahrrad muss eine speiche gewechselt werden, teil findet sich im schrott, ukw rauscht, der rias punkt, anett leiert, eine freie deutsche jugend liegt unterm hemd, der liebesbrief ist geschrieben, am bahnhof riecht es nach bahn, der bahndamm liegt schon lange hinterm reich, im ferienlager gibt es küsse, freitag wird der teppich geklopft, ornella muti kommt die treppe runter, tito versenkt die deutschen in der neretva, bei dt64 anrufen und pink floyd wünschen, im bulgarischen warna unterm baum schlafen, omega pläntert im wald, ich will eigentlich nicht zur armee, in rumänien steht eine kalaschnikow neben mir, ich bin nicht das volk, die schweißnaht sieht gut aus, renate krößner ist nun auch im westen, wir sind bald alle solo, hammer und zirkel stolpern übern ehrenkranz, im nichtsozialisten wirtschaftsgebiet gibt es alle platten, wir ritzen uns eigene texte aus poesie, am brandenburger tor steig ich zur volkspolizei in den lada, sandmann läuft, die berliner luft trägt schorfheide, es knallt zum jahreswechsel, schwarzpulver in der nase, die republik flüchtet vor mir, die junge welt wird nur unter vier augen gelesen, in der beatkiste fährt ein lift nach süden, im junost flackert das schwarzweiß, die sowjetarmee fährt die einbahnstraße hoch, die milchbar öffnet, im kino tritt ennio morricone auf, die leipziger messe staunt walkmänner, schreiben nach estland, kriegsrecht in polen, pakete nach polen, gorbatschow wendet sich, die partei heuchelt, die sturmbahn nimmt mir die luft, der wettbewerb lügt, die uniformen werden wie schlafanzüge getauscht, als ich fortging, war das karussell noch in betrieb, der deutsche demokratische rest ist gesperrmüllt, grenzen schließen und öffnen, federleicht ist musik, ich bleib in der letzten reihe, nichts ist mehr selten, möcht mich wieder anstellen und warten.
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Geschrieben von

Gustlik

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