Nichts sollte immer nur leicht sein

Grammmatik Die isotonische Welt der Menschen.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion


In einem aktuellen Werbestück werfen sich leicht dynamisierte Menschen Säcke mit Blumenerde zu, die jetzt 50% leichter sind. Und trotzdem soll das noch Erde sein? Zumindest der Preis ist beim Nachgraben ein Gewinn für den Hersteller. Wir nehmen es mit Leichtigkeit und machen aus jedem Ding eine Diät. Erstaunlich, was man aus Erde noch so alles rausholen kann!?

Derweil werden die Menschen, die aus den Autos vor dem Discounter rausquellen, immer dicker. Schaut man dann in den Korb, passt das Gekaufte zur Körperfülle.

Und der Nachwuchs?

Erinnern wir uns an die Schulzeit. Da gab es immer mal einen Schüler, der etwas dick war. Es war der Sohn vom Bäcker, kam immer mit Streuselschnecken in die Schule, trug eine Brille mit brecheisendicken Gläsern. Beim Sport war er ein unbeholfenes Stück auf dem Naturrasen.

Heute haben sich die Verhältnisse fast grundlegend geändert. Die übergroße Mehrheit hat scheinbar Eltern in der Backstube. Söhne und Töchter schleifen über den Kunstrasen, tragen Rundungen von Kunst- und Werbegetränken durch den Flur. Es lebt sich gut aus der Pizzaschachtel. Die Motorik der Heranwachsenden verkümmert, bleibt eingefroren in der Kühltruhe.

Werden bald Betablocker im Geschenkpäckchen zur Jugendweihe, zur Konfirmation, zum Fest der Lebenswende rezeptlos abgegeben? Wer wird diesen Nachwuchs, wenn er das 40. Lebensjahr erreicht hat, dann pflegen?

Von wegen... nur die Alten.

http://kyf.net/freitag/utb.php?d=26.05.2013

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Gustlik

aufgedacht und nachgeschrieben

Gustlik

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden