Tatort

Der Hammer Ein "Superheld" in Münster

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Und da war er wieder. Der Tatort aus Münster.

Er hieß: Der Hammer und handelte von einem selbsternannten Vigilanten (O-Ton Boerne), der Münster von dem Bösen befreien wollte. Die Bösen waren hier in erster Linie ein korrupter Landrat und die Macher eines Großbordells in Münster.

Die Ermittlungen führten wie auch letztes Mal Thiel und Krusenstern, assistert durch Staatsanwältin Klemm, Boerne und Alberich. In weiteren Nebenrollen assistierten einige SEK Leute und natürlich Vaddern, der ewige Kiffer.

Ich weiß nicht, wie sie es immer machen, aber die gleichen Geschichten haben immer wieder unterschiedliche Titel. Es kam mir vor, als hätte ich an verschiedenen Stellen ein Déjà Vu. Da ist die Münsteraner Marktplatzatmosphäre, die brutalskurilen Todesfälle, das Ambiente von Klubs, in denen Boerne Mitglied ist, das Anspielen auf Alberichs Körpergröße ("Sie waren mir eine große Hilfe") und die ständigen Streitereien der Protagonisten Thiel (Axel Prahl) und Prof. Boerne (Jan-Josef Liefers). Irgendwie hat man schon das Gefühl, dass das nächste Mal nicht nochmal etwas Neues kommen könnte, und doch gibt die Gebetsmühle des Münsteraner Taotrts doch noch wieder etwas her. Man musste jedoch schon sehr in die Trickkiste greifen und fand das gewisse Etwas in Person eines Superhelden, der auf seine Art und Weise "Recht" sprach. Auf der Skala der skurilen Fälle war das zweifellos eine gewisse Steigerung. Mir drängt sich die Frage auf, ob nächstes Mal Dracula nach Münster kommt oder Godzilla.

Die Kameraführung empfand ich am heutigen Tatort als sehr gelungen. Insbesondere in den Großaufnahmen fand man genau die richten Werte.

Für Fans der Münsteraner ist dieser Tatort selbstverständlich ein Must See, weil alle Facetten des normalen Münsteraner Tatortes wieder gebracht wurden. Bereits jetzt habe ich Angst vor einer Welle des Suizids, wenn der letzte Tatort dieser Art abgedreht wird. Ich denke im Nachhinein, dass das genau der Grund war, warum Schimanski mit einem Gleitschirm in die Pensionierung geschickt wurde und noch Filme mit ihm nachgedreht wurden.

Für Fans eines gehobenen Krimis zu viel Klamauk und Huntergrund. Für den Fan des gohobenen Tatorts bleibt ein schaler Geschmack von Klamauk auf Kosten einer Story, die etwas seriöser hätte aufgezogen werden können.

Aber wir kennen ja Münster....

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Don Isi

Links der Mitte

Don Isi

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden