Mein Mann, die Gianna und ich (4)

Ciao Gianna oder "ich glaub. mich streift 'n Bus" letzter Teil - ehrlich

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Moppedfahren ist wohl in erster Linie Übungssache. Man muss sein Gerät beherrschen, bevor man auf große Fahrt geht - das ist beim Auto auch nicht anders.

Mittlerweile tue ich das recht gut. Anfahren ist gar kein Problem mehr, ich verschalte mich nicht mehr und komme recht souverän um die Kurven. Jedenfalls hier, wo ich mich auskenne.

Und auch wie beim Auto gilt die Devise: lieber langsamer fahren und später ankommen als tot. Drei Dinge hatte man mir eingeschärft;

1. Bleib in Deiner Spur! Und zwar mit den Rädern ebenso wie - besonders in Linkskurven - mit dem Kopf.

2. Wenn's eng wird, "runter mit der Mutter" (O-Ton Fahrlehrer). Das ging am Anfang gar nicht, wird aber deutlich besser. Hab ich selbst gar nicht so bemerkt.

3. Guck dahin, wo Du hin willst! Das war der wohl wichtigste Tipp für mich. Wann immer mit der rechte Straßenrand - gefühlt - zu nahe kam, hat mich diese Weisheit gerettet und natürlich auch sicherer werden lassen.

Wie schon im Vorjahr geht's auch dieses Jahr in die Vogesen. Aber anders als im letzten Jahr ist die Strecke - für mich - anspruchsvoller. Und diesmal geniesst mein Mann Gegend und Aussicht, während ich hochkonzentriert damit beschäftigt bin, in meiner Spur zu bleiben und da hin zu gucken, wo ich hin will.

Überholen versuche ich gar nicht erst. Zum einen fehlt der Gianna dazu die Power, zum anderen ist mir das Risiko zu groß.

Jetzt stehen auch enge Spitzkehren auf dem Programm und sieh an, sieh an, das Beschleunigen aus der Kurve klappt schon ganz gut. Ich schleiche mit 25, 30 km/h um die Ecke und fühle mich wie Jimmy Rakete. Zum Glück bin ich nicht allein. Immer wieder legen wir ausgiebige Pausen ein, auf die ich allein wahrscheinlich verzichtet hätte. So kann ich auch was von der teilweise spektakulären Gegend mitkriegen und bin am Ende des Tages zwar rechtschaffen müde, nicht aber überfordert.

Ein Off-road-Abenteuer ist dann doch noch dabei. Erst ist es eine Schotterstrecke, die sich dann aber nach und nach in einen Feld-, Wald und Wiesenweg verwandelt, aber diesmal schaffen Gianna und ich die Strecke - Übung macht eben doch den Meister, naja, vielleicht eher Gesellen.

Jetzt komme ich dann langsam in den Bereich, wo über Sicherheitstraining und ein größeres Mopped nachgedacht werden kann. Nächstes Jahr vielleicht...

Und dann auf den letzten Meter, kurz vor daheim, man hat es ja schon geahnt, erwischt es mich doch.

Kleinbus von links, Vorfahrt nicht beachtet und rums! Nichts schlimmes, der kleine linke Finger gebrochen, sonst nix, nicht mal 'ne Schürfwunde. Denn ich war langsam unterwegs und gut angezogen. Nur die Gianna, die wird nicht mehr, Rahmen verzogen, aus die Maus...

Für dieses Jahr ist Schluss mit Mopped, aber die Doris... da hab ich jetzt wieder ein Winterprojekt - sagt mein Mann...

Riesendank an meinen Mann für alle Ermutigung ung Erklärung und Unterstützung und vor allem dafür, dass er mich nie ausgelacht hat!
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Geschrieben von

Ismene

Kein Mensch ist freiwillig schlecht.Aber es sind schon viele ganz komisch unterwegs.antigone@weibsvolk.org

Ismene

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