"Bloß nicht dementieren!"

Gerüchte Eine Geschichte muss nicht stimmen, damit Menschen an sie glauben. Klaus Merten untersucht, wie Gerüchte unsere Welt prägen. Und was man gegen sie tun kann
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Der Freitag: Herr Merten, Sie sind Gerüchteforscher. Da haben Sie sicher gut zu tun.

Klaus Merten:

Ja, wobei ich vor zehn Jahren noch dachte, dass mir mein Forschungsbereich bald abhanden kommen könnte. Ich war davon überzeugt, dass es mit den neuen Medien so viele Möglichkeiten gebe, an Informationen zu kommen, dass Gerüchte daran kaputt gehen würden.

Es kam anders ...

Genau das Gegenteil ist passiert: Die Chancen für die Verbreitung von Gerüchten waren auch dank E-Mail, Blogs und Sozialen Netzwerken noch nie so gut wie heute. Es gibt prinzipiell zwei Situationen, in denen Gerüchte gehäuft auftreten: Entweder, es gibt zu wenige Informationen, dann werden die bestehenden Leerstellen aufgefüllt – oder es gibt zu viele Informationen u