Im Wartesaal des Krieges

Türkei Viele syrische Flüchtlinge harren schon über zwei Jahre in türkischen Lagern aus. Sie kämpfen gegen die Hoffnungslosigkeit. Eine Reise ins Grenzgebiet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2013
Mustafa, Ahmed Bestani und Rami Salim (von links)
Mustafa, Ahmed Bestani und Rami Salim (von links)

Foto: der Freitag

Hinter weißen Plastikplanen beginnt das Zuhause von Ahmed Bestani. Mit einer knappen Handbewegung bittet der Mann mit dem grauen Schnurrbart, durch eine schmale Öffnung einzutreten. Die Planen begrenzen einen Vorraum, der zu einem Wohncontainer führt. Vor der Tür liegt ein Teppich, auf dem Besucher die Schuhe ausziehen sollen. Drinnen ist ein enger Raum mit Sitzkissen ausgelegt, das Wohnzimmer. An der Wand hängt ein Kalender, auf einem Eckbord stehen Plastikblumen in Vasen, darunter ein kleiner Fernseher. Es ist der Versuch, sich im Vorübergehenden einzurichten – in einem Provisorium, das zum Dauerzustand geworden ist.

Im Juni 2011 musste Ahmed Bestani, ein syrischer Bauer, der sich nie groß für Politik interessiert hatte, sein Land verlassen. S