Denk mal an!

Erinnerung Die Geschichte ist nicht erledigt: Aber sind Denkmäler die richtigen Medien der Erinnerung? Jakob Augstein im Gespräch mit Lea Rosh, Wolfgang Wippermann und Markus Meckel
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Jakob Augstein: Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas sollte ein Ort sein, zu dem man gerne geht, hat Gerhard Schröder gesagt. Ist das eingetroffen?

Lea Rosh:

Als ich den Satz das erste Mal hörte, dachte ich: Der hat sie ja nicht mehr alle. Aber inzwischen habe ich mich mit dem Satz angefreundet. Dieses Denkmal war ja nicht unser favorisierter Entwurf. Wir waren für die Arbeit von Christine Jackob-Marks, die an­steigende Platte, in die die Namen der Opfer graviert werden sollten. Aber das Schöne an dem Eisenman-Denkmal ist, dass die Menschen hier tatsächlich miteinander ins Gespräch kommen. Ich bin sehr oft da. Wenn ich sehe, wie Kinder um die Stelen herum Versteck spielen, oder wenn sich Leute dahinsetzen und ihre Stulle essen, da breche ich n