Peer Steinbrücks hundsmiserables Eröffnungsspiel

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Peer Steinbrücks hundsmiserables Eröffnungsspiel

Peer Steinbrück ist lt. Helmut Schmidt ein exzellenter Schachspieler.

Wenn ich mir aber die Eröffnungen in seinem Buch

„unterm Strich“

anschaue, kriege ich starkeZweifel, ob Peer Steinbrück überhaupt ein Schachspieler ist.

Sein Eröffnungspiel wird so hundsmiserabel von ihm „Ein Dickes EI als Bauchschwangerschaft legend“ vorgetragen, dass er bei mir gleich, Handicap akzeptierend, einen Mitleidseffekt auslöst.

Vermutlich findet Peer Steinbrück sich ganz toll dabei, wie er seine

eins,

zwei,

drei Fehler,

kurz und zackig, anderen den Kritiker Schneid abkaufen wollend, ungefragt eröffnet.

Selbst als Bundesfinanzminister hat Peer Steinbrücksich die Fähigkeit des öffentlich zur Schau gestellt kindlichen Staunens über die Anfänge und Gründe der Weltfinanzkrise ab dem Jahre 2007 bis heute bemerkenswert unverbraucht in Talkrunden (u.a bei Beckmann) erhalten.

Während Peer SteinbrücksAmtszeit als Bundesfinanzminister ist immerhin die IKB auf Drängen von Josef Ackermann erst widerstandslos verstaatlich, dann an einem Dienstag Morgen mit monetärem Giftmüll der Deutschen Bank verklappt worden, um am selbigen Nachmittag durch Josef Ackermann verkünden zu lassen, das Rating der IKB sei drastisch herabzusetzen.

Dass die Deutsche Bank, nach gelungenen Verkauf ihrer Schrottanleihen an die nun verstaatlichte IKB, gegen diese eine Zertifikate Derivaten Wette laufen hatte, lege ich als Wette ein.

Davon sagt Peer Steinbrück, Josef Ackermann mit Details verschonend, in seinem Buch und öffentlich nichts.

Menschlich enttäuschend finde ich, dass Peer Steinbrück unhistorisch,seinen politischen und zu früh verstorbenen Weggefährten in der NR- SPD, Klaus Matthiesen, den er als Kronprinz von Johannes Rau als Ministerpräsident, mit Wolfgang Clement vermutlich mobbend weg gebissen, kalt gestellt, nicht einmal im Register erwähnt.

Umso erstaunlicher ist, dass Peer Steinbrück, anders als andere SPD- Altgenossen, das Beschweigen von Günter Gaus in der SPD durchbricht, indem er dessen Interview Praxis ab 1962 überaus einmalig lobend erwähnt.

Dass Peer Steinbrück mit Günter Gaus bzw. unter diesem 1980 in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Chausseestraße in Ostberlin zusammen gearbeitet, erwähnt er merkwürdigerweise wieder nicht.

JP

Unterm Strich Peer Steinbrück, Hoffmann und Campe 2010, 479 Seiten, 23 €

Siehe dazu:

www.freitag.de/kultur/1038-der-hochtrabende

SPD | 23.09.2010 11:45 | Hermann Scheer

Der HochtrabendeDie größten Kritiker der Platzhirsche sind selber welche – eine Replik auf Peer Steinbrück
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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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