War Krieg das untaugliche Mittel, den Holocaust zu verhindern?

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Das öffentlich beredte Verstummen von Roosevelt, Churchill, Eden, De Gaulle, Stalin, der polnischen Exilregierung in London gegenüber dem Beginn des Holocaust im Geltungsbereich des Dritten Reiches ab dem Jahre 1942.

Kann es nach den Völkervernichtungsunternehmen , Aushungerungskampagnen ganzer Städte, wie Leningrad, Kriegsgefangenenlager, Deportationen ganzer Volksstämme, massenhaften Zwangsarbeiterrekrutierungen, den militärstrategisch sinnlosen Flächenbombardements von Städten, traumatisierenden Verheerungen der Menschen an Leib und Seele in millionnefacher Zahl durch das NS- Regime im deutschen Namen, im Wege der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942, die Endlöung der Judenfrage unter dem Schirm des Zweiten Weltkrieges als Holocaust zu adminsitrieren. nur eine Lehre geben?, wenn ja, welche?
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Die Lehre, dass Krieg ein untaugliches Mittel war, den Holocaust zu verhindern.

Im späten Jahr 1942 war es Jan Karski, Agent der polnischen Untergrundbewegung als 29 Jährigem Katholiken, auf abenteuerlichen Wegen quer durch Nazi-Deutschland nach England und Amerika gelungen, Anthony Eden und Franklin D. Roosevelt persönlich Bericht über die begonnene Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Kontinentaleuropa durch das NS- Regime zu erstatten.

Doch weder der britische Außenminister Eden noch der amerikanische Präsident Roosevelt schenkten seinen Berichten Glauben. Man ignorierte Karskis Flehen, alles daran zu setzen, den Holocaust an den Juden zu verhindern. Nach Kriegsende, schwor Jan Karski, dem sein Tarnname längst zur zweiten Identität geworden war, völlig desillusioniert und menschlich am Ende, nie wieder über seine Erfahrungen zu sprechen. Vorher hatte er den Bericht Story of A Secret State (1944) verfasst, der erst jetzt, knapp siebzig Jahre später, auf Deutsch erschienen ist. Dabei wurden bereits im Herbst 1944 als es herauskam, ad hoc vierhunderttausend Exemplare ausverkauft. Allerdings unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg geriet das Buch wieder in Vergessenheit.

www.freitag.de/community/blogs/helena-neumann/jan-karski-der-augenzeuge-dem-keiner-glaubte

30.01.2012 | 23:33 Helena Neumann
Jan Karski. Der Augenzeuge, dem keiner glaubte

Wäre damals eine Eindämmungspolitik (Containment policy ) der imperialen Bestrebungen des NS- Terror- Regimes nach Innen und Außen zielführender gewesen, den Holocaust an den Juden, Sinti und Roma u. a. selektierten Bevölkerungsteilen in den mehr oder weniger seltsam kooperierenden europäischen Ländern zu verhindern?, wenn ja, mit welcher politisch strategischen Zielsetzung?

Vielleicht mit der Zielsetzung, den ganzen kolossal kolonialen Rassenwahn der Nazis im braunen Anzug als Generationsunternehmen der Söhne des Ersten Weltkrieges zu identifizieren, das spätetestens ab dem Jahre 1968 durch eine ganz anders herangewachsene Generation, politisch ausgebrannt, biologisch erledigt gewesen wäre?

Befürchteten der britische Außenminister Eden und der amerikanische Präsident Roosevelt damals, im Jahre 1942, dass ihre Völker, ebenfall einer Generation der Söhne des Ersten Krieges und des Kolonialismus vor den Gefahrenlage eines larvierenden kolonialen Herrenrassenwahns nicht wirklich gefeit waren?

War das der eigentliche Grund, warum Außenminister Eden, Premierminister Churchill, der amerikanische Präsident Roosevelt, der sowjetische Generalsekretär der KPdSU Stalin, der französische General De Gaulle, die polnische Exilregierung in London keine internationale Medienkampagne lostraten, um das Ungeheuerliche Regierungsverbrechen des beginnenden Holocaust im Geltungsbereich des NS- Regime in Kontinentaleuropa weltweit offenkiundig zu machen?, weil sie eine heillos unselige Polarisierung der Bevölkerung im eigenen Lande fürchteten und deshalb das unselige Verstummen und Beschweigen entschieden?

Waren die Signale, unabhängig von den Gefahrenlagen des angekündigten Holocaust der jüdischen Bevölkerung Europas in der Rede Adolf Hitlers vor dem versammelt gleichgeschalteten Reichstag in der Kroll Oper zu Berlin vom 30. Januar 1939, weltweit längst im Rahmen eines militarisiert schuldenfinanzierten "New Deals" unabdinglich auf Krieg gestellt?

Warum reden wir immer noch von der Juden- , Sinti- und Romavernichtung und nicht von der Vernichtung von Deutschen, Polen, Italienern, Franzosen, Holländern, Belgiern, Spaniern, Portugiesen, Norwegern, Ungarn, Bulgaren, Rumänen, Griechen, Tschechen, Slowenen, Serben, Kroaten, Nord- Afrikanern, Sowjetbürgern mit jüdischem, mit Sinti, Roma Hintergrund durch das NS- Terror Regime in Kontinentaleuropa, mit em etliche Länder Europas bis hin nach Spanien im Rahme des Holocaust eilfertig kooperierten und bei der Selektion, Vermögensberaubung der Opfer, samt deren Deportation aktiv mitwirkten?

JP

siehe:

www.spiegel.de/spiegel/print/d-8651210.html

POLITISCHES BUCH
Agent in der Hölle

Jan Karski ließ sich 1942 ins Warschauer Ghetto einschleusen. Danach berichtete er den Alliierten von den Schrecken des Holocaust.

www.spiegel.de/spiegel/print/d-70228804.html

26.04.2010
LITERATUR
Roosevelts Gähnen
Von Leick, Romain
In seinem Erfolgsroman "Jan Karski" gibt der französische Autor Yannick Haenel den Alliierten eine Mitschuld am Judenmord der Nazis

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

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