Wir trinken zusammen, nicht allein

Ton & Text Marcus Wiebuschs „Der Tag wird kommen“ ist das aktuelle Beispiel für das ästhetische Händchenhalten der Generation Indie. Die Popmusik braucht aber keinen Konsens
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Marcus Wiebusch: So etwas wie der Peter Maffay der inzwischen erwachsenen Indie-Generation
Marcus Wiebusch: So etwas wie der Peter Maffay der inzwischen erwachsenen Indie-Generation

Foto: Andreas Hornoff

„Ja, Marcus“, möchte man rufen, „du hast ja Recht: Homophobie ist dumm, scheiße, gestrig. Aber …“

So ein „aber“ verheißt natürlich nichts Gutes, und wir machen es hier mal kurz und bündig: Marcus Wiebuschs eben erst massenhaft begeistert durch die sozialen Netzwerke gereichter neuer Song „Der Tag wird kommen“ ist – und wir formulieren hier ganz ausdrücklich dezent – grauenhaft schlecht. Er ist (wir befinden uns immer noch im Bereich der Zusammenfassung) dröge, vorhersehbar, billig, populistisch und hat nicht mal eine gute Hookline. Es ist ein Song, der niemanden davon überzeugen wird, dass Popmusik die Welt ändern kann oder – und das ist das Schlimmste daran – dass die