Eigene Erzählung

Porträt Nadifa Mohamed stört es, dass Somalia nur auf Krieg und Elend reduziert wird. In ihrer Literatur zeigt sie das Leben der Menschen hinter den immer gleichen Medienbildern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2014
Nadifa Mohamed: „Frauen spielen im Krieg eine wichtige Rolle“
Nadifa Mohamed: „Frauen spielen im Krieg eine wichtige Rolle“

Foto: Daniel Seiffert für der Freitag

An einem kleinen Tisch im Speisesaal eines Berliner Hotels sitzt Nadifa Mohamed. Obwohl sie in der vergangenen Woche bereits in Indien und Kolumbien für Buchvorstellungen war, wirkt sie im Gespräch nicht erschöpft, sondern sehr konzentriert. Über ihrem Rollkragenpullover trägt sie eine auffällige Silberkette. Die stamme aus Somalia, sagt sie lächelnd.

Der Freitag: Frau Mohamed, Sie sind als Vierjährige mit Ihren Eltern nach Großbritannien gekommen und haben später in Oxford studiert. Für die Recherche Ihres neuen Buchs sind sie 2008 erstmals nach 20 Jahren in Ihre Geburtsstadt Hargeisa in Nordsomalia zurückgekehrt. Von der idyllischen Eliteuni ins Bürgerkriegsland – war das ein Schock?

Nadifa Mohamed: Zu der Zeit herrscht