Asymmetrische Konfliktbekämpfung

Asymmetrien Ein asymmetrischer Krieg erfordert asymmetrische Konflikte, die man mit asymmetrischer Propaganda fördert

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Im Artikel "Eine Frage des fehlenden Respekts" von Reiner Burger in der Netzausagbe der FAZ vom 06.04.2014 ist von einem Brandbrief die Rede.

Gemeint ist damit der Leserbrief einer Bochumer Polizistin an die Gewerkschaftszeitschrift "Die Polizei", in der die Autorin den mangelnden Respekt von straffälligen Migranten zur Sprache bringen wollte. Dem Autor Reiner Burger schien der Begriff gut gefallen zu haben, zitierte er ihn doch sogleich im Subtext des Titels und erweiterte den straffälligen Migranten zu einem aggressiv straffälligen Einwanderer.Der Begriff scheint es Burger angetan zu haben und so bringt er ihn, wohl nach dem Motto schreibend viel hilft viel insgesamt 6 mal innerhalb von zwei Absätzen nach dem Einleitenden in diversen Iterationen:

aggressive straffällige Einwanderer
straffällige Migranten
straffälligen Migranten
ausländischer Straftäter
straffälligen Ausländer
straffällige Migranten

Selbstredend wird im nächsten Atemzug die "illegale Parallelgesellschaft" genannt, nachdem ja schon im einleitenden Absatz die "Paralleljustiz" erwähnt wurde. Im Anschluss erscheinen die beiden Satzstempel des Stammtisches "Es könne nicht sein, daß" und "Ist es schon so weit gekommen, dass" (wer nun auf ein "wird man ja wohl noch sagen dürfen" hofft, wird enttäuscht auf Antworten der FAZ-Leser warten müssen): Der Deutsche fühlt sich ergo eingeengt im Handlungsspielraum, muss sich "einschränken" oder gar "aufgeben". Das Echo sei "überwältigend" und "unzählige" Beamte meldeten sich, die "meisten" loben die Beamtin und "scheinen" auch dankbar zu sein.

Soweit der Jargon des Artikels. Doch wo ist der Bezug zum asymmetrischen Krieg?

Der liegt im Spannungsfeld der Defintion des Begriffes, des Artikels selbst und der von mir dreist unterstellten Absicht genau diese Asymmetrien sich zum Stilmittel einer redundanten Polemik zu erbasteln zur Konstruktion asymmetrischer Konflikte und damit Gesellschaftsverhältnisse, deren Stabilisierung mit Mitteln des asymmetrischen Krieges der Weg geebnet werden soll.

Daß die (kaputten) Verhältnisse paralleler Gesellschaften in Wirklichkeit völlig symmetrisch sind und um die Mitte rotieren soll nicht weiter ausgeführt sein an dieser Stelle.

Das Konzept „Winning Hearts and Minds“ als Handlungsstrategie mit dem Ziel die Bevölkerung eines Krisengebietes zu überzeugen, so daß sich "diese der militärisch unterlegenen Kriegspartei auch durch terroristische Aktionen anschließt". Das Krisengebiet soll Deutschland sein, die Asymmetrie dient der Verschleierung. Die waffentechnisch, organisatorische und strategisch besser ausgerüstete Polizei wird nach dem Prinzip des asymmetrisch nicht zu gewinnenden Krieges mittels Propaganda sich den Restverstand in der Bevölkerung suchen müssen. Und wenn man sich die Kommentare zu diesem FAZ-Bericht durchliest wird sie diesen wohl auch finden ist zu befürchten: den Anhängern der gesellschaftlichen Asymmetrie.

Ich hatte nicht erwähnt, daß die Polizistin Griechin ist und die Person, die den Brandbrief auslöste, Türke. Ist das nun asymmetrisch oder symmetrisch zu bewerten?

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