Papst: muss immer mit Dreck geworfen werden?

Presseschelte: Seit dem Mittwoch haben die Katholiken wieder einen neuen Papst, Franziskus I Kaum gewählt hat die Presse unschöne Details seiner Vergangenheit ans Licht gebracht.

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Der neue Papst, mit bürgerlichen Namen Jorge Mario Bergoglio, soll während der Militärdiktatur in Argentinien zwei Jesuitenpriester seines Ordens verraten, zumindest aber nichts für deren Freilassung getan haben.

Dass diese Nachricht wie eine Bombe einschlägt ist normal. Das wäre so, als ob damals nach der Wahl unseres Benedikts plötzlich publik gemacht worden wäre, er hätte mit den Nazis zusammengearbeitet!

Zurück zu diesem Fall: Die Sache mit den Vorwürfen gegen Papst Franziskus sind scheinbar nicht neu. Zumindest in Argentinien hat er einige Gegner. Einer seiner schärfsten Kritiker, Horacio Verbitsky, will jetzt ein Buch herausgeben,dass die damalige Militärdiktatur und auch die Rolle Franziskus in der damaligen Zeit beleuchtet.Im Buch sollen angeblich Zeugen benannt werden, die die Schuld Bergoglios belegen sollen. Na warten wir es ab, was da noch auf uns zukommt.

Was mich aber wirklich ärgert, ist, dass so ein Vorwurf plötzlich aus dem Nichts kommt. Vor der Wahl hat niemand etwas davon gesagt und kaum ist Bergoglio gewählt, wird schmutzige Wäsche gewaschen. Vielleicht eine neue Vikileak-Affaire? Da läuft ja auch nicht alles rund hinter den Mauern der Vatikan-Stadt!

Aber egal, auf jeden Fall erinnert mich diese Pressearbeit doch stark an den Fall Brüderle. Wir erinnern uns? Als Rainer Brüderle Anfang des Jahres 2013 zum Spitzenkandidat der FDP gewählt wurde, da kam plötzlich raus, dass dieser Haudegen Fasching 2012 eine Stern-Journalistin etwas angebaggert haben soll. Da hat der Stern diesen Fall über ein Jahr in der Schublade gehabt und hat auf ein Event wie dieses gewartet, um dann die Bombe hochgehen zu lassen. Wochenlang wurde dann über Sexismus debattiert.

Ich finde diese Art Pressearbeit einfach nur – mit Verlaub - zum Kotzen! Wer etwas vorwerfen will, soll es gleich tun, oder lassen. Das Gilt im Privaten, sollte sich aber auch die Presse zu Herzen nehmen, meiner Meinung nach.

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