Schreibblockade

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Ihre Freitag-Redaktion

Auf einmal ist Dichtkunst ihrer zweiten Silbe beraubt. Jedes Wort ist filetiert, seziert, definiert, auf deutsche Art festgelegt in Millionen Paragrafen.

Die Freiheit des Wortes, die die Poesie beansprucht, ist vernichtet, kein Wort steht mehr frei, Wissenschaft und Politik haben sie okkupiert und vernichtet.

Jedes Wort ist auf Konnotationen hin untersucht worden, manche Worte dürfen gar nicht mehr unbefangen gebraucht werden.

Seid bloß vorsichtig! Ihr dürft nicht jedes Wort benutzen!

Selbst die Poesie ist machtlos geworden, ohne die ihr innewohnende Freiheit ist sie nackt!

Am besten hält man den Mund, zumindest schreibt man kein Wort mehr!

Ein eigenes Wort gibt es nicht mehr, jedes denkbare Wort hat ein Anderer erfunden oder haben Andere definiert!

Die Sprache insgesamt haben ja Andere erfunden! Woher nehmen - jeder für sich - wir eine neue, eigene Sprache?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

karlsand

freier Autor, Flaneur

Autor, der sich langsam wiederfindet

karlsand

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