Kreative Komplizen des Kapitalismus

Interview Alexandra Manske erforscht die Erwerbsmodelle in der Kreativwirtschaft. Und ihre sozialen Folgen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2016
„Längst sind mehr Leute im kreativen Sektor tätig als in der Autobranche“
„Längst sind mehr Leute im kreativen Sektor tätig als in der Autobranche“

Foto: Hanna Lenz für der Freitag

Es klingt nicht gerade sehr sympathisch, schlimmer noch: Womöglich handelt es sich um die unbeliebteste Berufsgruppe unserer Tage. Wenn von „freien Kreativen“ die Rede ist, stellen viele sich sofort einen schnöseligen Typen von um die 30 vor, einen Wichtigtuer mit Hipster-Bart und Laptop unterm Arm. Einen verwöhnten Angeber, der irre viel Geld mit Werbeslogans oder irgendeinem Internetportal verdient und, allein schon mit seiner Anwesenheit, zur Gentrifizierung der Städte beiträgt. Tatsächlich basiert die sagenumwobene Kreativwirtschaft auf Ausbeutung, sagt die Arbeitssoziologin Alexandra Manske. Über altbekannte und neue „kapitalistische Geister“ hat sie ein erhellendes Buch geschrieben.

der Freitag: Frau Manske, nach der Lektü