Referendum und keiner weiß warum

Polen Am Sonntag wird bei einem Referendum darüber abgestimmt werden, ob die staatliche Parteienfinanzierung kassiert und das Mehrheitswahlrecht eingeführt werden soll
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So richtig Lust auf die Abstimmung haben die wenigsten.
So richtig Lust auf die Abstimmung haben die wenigsten.

Foto: imago

Zu dieser Volksabstimmung kam es eher zufällig. Als im Mai ein neuer Präsident gewählt wurde, erhielt der parteilose Kandidat Paweł Kukiz, ein bekannter Sänger, im ersten Wahlgang 21%. Er hatte sich als Anti-Establishment-Kandidat inszeniert und konnte vor allem Protestwähler mobilisieren, musste aber den amtierenden Präsidenten Bronisław Komorowski (parteilos, unterstützt von der Regierungspartei PO/ 34%) und Andrzej Duda (PiS/ 35%) passieren lassen. Zu Kuikiz' Forderungen gehörten die Abschaffung des Verhältniswahlrechts und der staatlichen Parteienfinanzierung. Von beidem profitierten die aus Sicht von Kukiz viel zu zahlreichen Parteien! Um im zweiten Wahlgang möglichst viele der Kukiz-Stimmen für sich zu gewinnen, setzte